Fremdausbildung an UNESCO-Welterbe-Stätte!
Stadtinspektor-Anwärterin Paulina Liskien berichtet über ihre dreimonatige Fremdausbildung in der Partnerstadt Quedlinburg! Was Sie hier erlebt hat und was der Unterschied von Fachwerkstadt zu Fachwerkstadt ist, lesen Sie im Interview!
Sie sind Stadtinspektor-Anwärterin im Dualen Studium bei der Stadt Celle. 3 Monate davon haben Sie in der Fremdausbildung in diesem Jahr verbracht. Was genau ist eine Fremdausbildung?
Im Rahmen des Dualen Studiums ist die Fremdausbildung ein Pflichtanteil. Hier hat man die Möglichkeit, einen umfangreichen Einblick in eine andere behördliche Struktur und die Verwaltungsarbeit zu bekommen.
In meinem Dualen Studium zur Stadtinspektor-Anwärterin habe ich mich nach dem Grundstudium, den ersten drei Trimestern auf den Schwerpunkt Verwaltungsbetriebswirtschaft festgelegt. Die Alternative wäre Allgemeine Verwaltung. Nach dieser Wahl beginnt das Hauptstudium, danach ändern sich die Schwerpunkte dann nicht mehr.
Das Studium ist sehr abwechslungsreich und die Praxissemester erfolgen in verschiedenen Fachdiensten.
Für die Fremdausbildung gilt: Ausland oder Inland – beides ist möglich. Viele meiner Kommilitoninnen und Kommilitonen gehen zum Landkreis Celle. Mir war es wichtig, ins Ausland gehen zu können. Eigentlich wollte ich nach Russland, aber leider kam Corona, machte mir einen Strich durch die Rechnung und ich musste neu denken. So fiel die Wahl auf eine unserer Partnerstädte -Quedlinburg.
Quedlinburg ist auch eine kleine Fachwerkstadt – mit großer Geschichte. Als Welterbe-Stadt? Wo waren hier Ihre Einsatzschwerpunkte?
Zuerst war ich in der Abteilung „Wirtschaftsförderung“ und erhielt einen fundierten Einblick in Wirtschaftsstrukturen der Verwaltungsarbeit und unterstützte tatkräftig bei bereits bestehenden Projekten. Ich interviewte Unternehmer für eine Wirtschafts-Reihe, die sogenannten Erfolgsgeschichten. Ich führte Gespräche mit traditionsgeführten Geschäften.
Daraus ist eine tolle Reihe entstanden, die mit Flyern bebildert wird und auch weiterhin auf der Website von der Stadt Quedlinburg einsehbar ist. Ich habe eigenständig geschrieben, die Flyer gestaltet und veröffentlicht.
Wirtschaftsförderung war für mich ganz neu, hier bei der Stadt Celle hatte ich da auch noch gar keinen Einblick, deshalb war es umso interessanter diesen Bereich einer Stadtverwaltung aus nächster Nähe zu erleben.Wer Interesse an den Erfolgsgeschichten hat, die Paulina Liskien erstellt hat: https://bit.ly/3nqE0A8
Fremdausbildung heißt auch: Neue Herausforderungen meistern! Wie wichtig war Ihnen das Neue in Ihrer Zeit vor Ort?
Das war sehr wichtig für mich. Ich wollte unbedingt in Bereiche schnuppern, die ich noch nicht kenne oder die es hier in Celle bei der Stadtverwaltung auch gar nicht gibt: Wie z.B. das Welterbe – Quedlinburg hat hier viel Geschichtliches zu bieten. So fiel zufällig der „Tag des offenen Denkmals“ in meine Zeit vor Ort. Mein Glück, denn hierfür habe ich vieles eigenständig planen und koordinieren dürfen. Viele Vorbereitungen liefen über meinen Tisch und auch am Tag der Veranstaltung war ich vor Ort. Das ist schön, seine eigenen Planungen dann auch in der Umsetzung zu sehen.
Eine Fremdausbildung in einem anderen Bundesland, einer anderen Stadt will gut organisiert sein – wer unterstützt Sie dabei hier und vor Ort?
Weil Quedlinburg eine Partnerstadt ist, bekam ich große Unterstützung von Fachdienst 01. Hier half man mir tatkräftig bei der Organisation, Anmeldung, bei erster Kontaktaufnahme etc.. Stephanie Bölke aus FD01, sie betreut Quedlinburg als Partnerstadt, ist für hierbei eine große Hilfe gewesen. Ich hatte bereits ein Trimester bei ihr im Fachdienst absolviert, währenddessen kam die Idee, ins Ausland zu gehen! So wurde aus Russland eben Sachsen-Anhalt. Ich bin von Beginn an eng begleitet worden – sei es vom Kollegium oder von der Personalabteilung. Hier hat das Team Ausbildung vermittelt und alles möglich gemacht.
Ausbildung bei der Stadt Celle oder in der Welterbe-Stadt Quedlinburg?
Ein Vergleich ist schwer, Eigenständigkeit erlebe ich gleichermaßen, ich darf sowohl hier bei der Stadt Celle in Eigenverantwortung arbeiten als auch in Quedlinburg. Das macht die Verwaltungsausbildung bzw. das Duale Studium ja so interessant. In der Fremdausbildung wird man zuerst an die Hand genommen, läuft mit, beobachtet und lernt. Schlussendlich habe ich selbstständig gearbeitet – vom Tag des Denkmals, über die Erfolgsinterviews bis hin zu aktuellen Corona-Flyern – eine sehr abwechslungsreiche Arbeit.